LTB 21: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 21 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 21.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 21 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover[Bearbeiten]

Mittelmaß Onkel Dagobert, in der linken Bildhälfte, zieht an einem Seil und betätigt so den Auslöser für eine altertümliche Kanone – seine „Gebirgsartillerie“ aus der ersten Geschichte „Die Schatzinsel“ –, die nach rechts aus dem Bild heraus feuert, durch eine rechts abgeschnittene Pulverdampfwolke angedeutet…

Haha, also sowas, da feuert Dagobert doch glatt eine Kanone ab – etwa auf jemanden?... Denn ein Salutschuss scheint mir das nicht zu sein. Sein Gesicht strahlt, der Zeigefinger der linken Hand ist zum Himmel gerichtet, als wolle er andeuten, dass er doch immer das letzte Wort behalten wird, wer immer da komme. Eine Leerstelle der Cover-Zeichnung ist natürlich das Opfer des Waffeneinsatzes, über das wir an dieser Stelle ja ruhig auch einmal nachsinnieren dürfen... Ich halte das Motiv deshalb sogar für ziemlich geschmacklos, und das Cover rettet sich nur durch die recht harmonische Farbgebung – nicht so bunt! – in den mittelmäßigen Bereich. Hobrowili (Diskussion) 14:46, 27. Mai 2024 (CEST)

Rahmengeschichte[Bearbeiten]

Mittelmaß Im Entenhausener Milliardärsklub wird über den Antrag Klaas Klevers verhandelt, Onkel Dagobert auszuschließen (allein aus dem Grund, weil er „ihn nicht riechen“ kann). Als Verteidiger tritt Primus von Quack auf, der die „Belege“ Klevers für die charakterliche Nichtswürdigkeit Dagoberts mühelos kontert und es letztlich schafft, dass sich die versammelten Milliardäre gegen Klever wenden, der in hohem Peregoschen Bogen aus den hohen Hallen des Klubs hinauskomplimentiert wird. Ganz am Ende prellt Dagobert seinen Verteidiger sogar noch um seine Gage…

Kaum ist eine Rahmengeschichte von Dalmasso/Perego mal einigermaßen konsistent, ist es mir auch wieder nicht recht: Eintönig und vorhersehbar wiederholt sich die Struktur von Rede und Gegenrede. Viel Raum wird dabei nicht beansprucht, oft liegt nur eine Seite zwischen den eigentlichen Geschichten. Recht gut funktioniert allerdings die Verbindung zwischen den „sieben Todsünden“ Dagoberts (siehe Fazit), was einiges wieder herausholt. Hobrowili (Diskussion) 14:46, 27. Mai 2024 (CEST)

Die Schatzinsel[Bearbeiten]

„Kommt ruhig mit! Ich kann euch beweisen, daß ich mich durchaus auf dem Boden der Legalität bewege!“ (Onkel Dagobert)

Mittelmaß Donald will Weltmeister im Wellenreiten werden und konstruiert ein Surfboard mit Motor als unerlaubtem Geheimantrieb. Bei einem Proberitt wird er von einer Windhose erfasst und auf eine Vulkaninsel verschlagen, auf der ein seltsames, etwas steinzeitliches Höhlenvolk haust, dessen Angehörige Fischskelette als Hiebwaffen mit sich führen. Tick, Trick und Track kommen dem Geschehenen auf die Spur und bewegen Onkel Dagobert, der zurecht auf der Insel Diamantenvorkommen wittert, Donald zu retten. Alle Ducks geraten nun in die Gewalt der fundamental friedliebenden Inselbewohner und werden unter Abnahme des Versprechens, die Schätze unangetastet zu lassen, wieder in ihre Heimat entlassen. Dort reut Dagobert seine Nachgiebigkeit und er setzt alle Hebel in Bewegung, die Schätze der Insel doch noch auszubeuten. Doch als er mit seinen Neffen an den richtigen Koordinaten anlangt, ist die Insel verschwunden: Ein Meereserdbeben hat sie wieder in den Tiefen des Ozeans versinken lassen…

Ein "Biopic" entsteht in Pavese/M. de Vitas "Onkel Dagoberts beste Rolle" (© Egmont Ehapa)

Eine kurze, etwas schmucklose Schatzsuche des Autor-Zeichner-Duos Rodolfo Cimino/Romano Scarpa steht am Anfang dieses Bandes. Oder soll man eher Trio sagen? Denn die Nebenfiguren aus dem Höhlenvolk tragen schon recht deutlich die karikierende Handschrift Giorgio Cavazzanos, des Inkers Scarpas, der zwar erst 1967 seinen ersten Disney-Comic eigenständig zeichnen durfte, den Scarpa aber womöglich schon in dieser Geschichte 1966 an das Zeichenbrett herangeführt hatte. Das Ganze beginnt ja wie eine Gagstory mit Donalds Wellenreit-Plan, der in einem spektakulären Panel (S. 15) kulminiert oder scheitert, wird dann aber mir nichts dir nichts zu dieser Schatz-Nummer umgemodelt, während der Dagobert einige Wandlungen erfährt, die „weichere“ Züge der reichsten Ente der Welt zum Vorschein bringen soll. Am Ende ist Dagobert geschlagen und mitleiderregender Empfänger einer aufbauenden Tasse Kakao: „…eigentlich bin ich froh, daß es so ausgegangen ist. Die Unkosten habe ich bald verschmerzt. Die armen Höhlenbewohner hätten ja keine ruhige Minute mehr gehabt!“ (S. 39) Hobrowili (Diskussion) 14:46, 27. Mai 2024 (CEST)

Onkel Dagoberts beste Rolle[Bearbeiten]

„Na, diesmal wird’s ein Happy-End!“ – „Wie bitte? Wie darf ich das verstehen?“ – Äh, ich meine, für die Panzerknacker natürlich nicht.“ (Der Panzerknacker-Regisseur und Onkel Dagobert arbeiten noch an den Feinheiten des Plots)

Mittelmaß Die Panzerknacker hadern mal wieder mit dem unumstößlichen Faktum, dass es ihnen nie gelingt, den Geldspeicher des alten Duck zu knacken. Da kommt einem aus der Bande die Idee, einen Film mit ihm zu drehen: An dessen Ende solle dann statt eines gestellten ein echter Goldraub stehen. Zu dem falschen Filmteam gesellt sich mit Paul Poppenspäler unverhofft ein ehemaliger Märchenfilmregisseur als Regie-Assistent. Dagobert fällt denn auch glatt auf das Angebot herein und lässt nunmehr seine ganze Biographie – vom Tellerwäscher zum Millionär – in bewegte Bilder setzen. Die Kinder, denen die Unprofessionalität der Crew schon lange aufgefallen war, entlarven die Panzerknacker-Darsteller der Schlussszene als die echten Panzerknacker. Die echte Polizei ist auch schon da und erklärt sich bereit, als Statisten in dem nun drehbuchgetreu zu Ende gedrehten Film zu fungieren…

Nach einer Story von Osvaldo Pavese zeichnete der junge Massimo de Vita diese Geschichte über einen mal wieder überambitionierten Panzerknacker-Plan im Jahr 1966, also zu einer Zeit, als er seinen charakteristischen Strich (dann auch mit irgendwie massigeren, größeren Figuren) noch längst nicht ausgebildet hatte. Viel mehr noch als an seinen Vater P.L. de Vita erinnert sein Stil hier an den Giovan Battista Carpi jener Zeit. An einigen Stellen macht die Geschichte wirklich Spaß, vor allem die Unfälle am Set und die Störungen durch den ehrgeizigen Nebendarsteller Donald sind für ein paar Schmunzler gut. Doch insgesamt ist die Anlage wie in den meisten italienischen Panzerknacker-Geschichten arg vorhersehbar. Hobrowili (Diskussion) 14:46, 27. Mai 2024 (CEST)

Onkel Dagobert und der Kampf der Kolosse[Bearbeiten]

„Hier! Ein vollklimatisiertes Monetomobil in Panzerschrankausführung mit den Eigenschaften eines Landrovers, was sagen Sie nun?“ (dem Konstrukteur ist nichts zu schwör)

Gut Onkel Dagobert ist verzweifelt, dass er auf Geschäftsreisen seines im Geldspeicher ruhenden Goldes entbehren muss. Doch warum eigentlich? Er lässt sich einen fahrbaren Geldspeicher, ein „Monetomobil“, bauen, und nimmt dafür sogar den Tausch von Münzen in Banknoten in Kauf. Die Panzerknacker bauen das Gefährt nach und tauschen es, unbemerkt von den Ducks, mithilfe eines Luftschiffes aus. Dagobert trifft der Schlag, als er in der Nacht den Verlust all seines Geldes bemerkt. Polizei und Richter glauben ihm die Geschichte nicht, eher schon an Steuerhinterziehung. Die Panzerknacker genießen ihren neuen Reichtum, aber die Ducks kommen ihnen so auch auf die Spur. Mit dem Umbau des Monetomobils in einen „Kampfkoloss“ wollen sie die Panzerknacker bezwingen, doch auch dies tun sie ihnen nach. Durch einen Judogriff Tracks behalt der Ducksche Kampfkoloss gegen jenen der Gauner die Oberhand…

Dagobert ohne Geld und mit schlechtem Image in Cimino/Scarpas "Onkel Dagobert und der Kampf der Kolosse" (© Egmont Ehapa)

Im gleichen zeitlichen Kontext wie die erste Geschichte des Bandes entstanden, beherrscht hier ganz anders als in jener das technische Leitmotiv den Leseeindruck. Meist nimmt Dagobert ja Modifikationen am Geldspeicher vor, um sein Geld besser zu schützen, doch hier ist das Bauvorhaben ganz anders motiviert: Durch die emotionale Bindung an sein Geld. Dagobert findet einfach keinen Spaß mehr an seinem Reichtum in der Erwartung, bald wieder von ihm getrennt sein zu müssen. Klasse das tieftraurige Panel auf S. 74 mit dem freudlosen Schifffahren im Goldmeer! Die technische „Aufrüstung“ zwischen Dagobert und den Panzerknackern ist zwar total unglaubhaft (der am Luftschiff hängende Geldspeicher mit dem ganzen Austauschvorgang!), aber insgesamt noch pfiffig und rasant umgesetzt. Sympathischer als das „große Besteck“ finde ich diese kleinen, typisch Scarpaschen Gestaltungs- und Handlungsideen, wie Dagoberts Eingebung im Krankenbett (S. 76), sein rührender Neustart als Erdnussverkäufer (S. 92) oder der Geisterzirkus der Panzerknacker (S. 96). Eine tolle Dynamik zeichnet auch die Sequenz mit dem Eulenrichter aus (S. 89/90). Hobrowili (Diskussion) 14:46, 27. Mai 2024 (CEST)

Onkel Dagobert kriegt sich in die Wolle[Bearbeiten]

„Ahem… wie Sie wissen, halte ich als Geschäftsmann stets den Gewinn für den wichtigsten Faktor der Unternehmensführung!“ (Onkel Dagobert beim kleinen 1x1 der Betriebswirtschaft)

Gegneranalyse in Cimino/Scarpas "Onkel Dagobert kriegt sich in die Wolle" (© Egmont Ehapa)

Gut Onkel Dagoberts Textilgeschäft läuft blendend, vor allem seit er die gesamte Weltproduktion an Rohwolle aufgekauft zu haben meint. Und doch gibt es da einen Mitbewerber, der auf mysteriöse Weise die Preise des Duckschen Wolltrusts unterbietet. Kuno Knäul ist der Einkäufer der Konkurrenz, doch hinter ihm steht, wie Dagobert entsetzt feststellt, Gitta Gans. Ihr Rohmaterial bezieht sie, wie Recherchen ergeben, aus einer „Wollmine“ auf der Insel Nomotta. Onkel Dagobert erlebt dort mit, wie die Wolle gewonnen und bezahlt wird: Unter der Erde befinden sich, gut belüftet durch kaminartige Zugänge, grüne Schafweiden, und Gitta entlohnt den gutmütigen Schäfer mit Glasperlen. Dagobert holt nun zum Gegenschlag aus, kauft ebenfalls allen möglichen Plunder ein, verspricht darüber hinaus dem Schäfer alles, was er in einem Warenhauskatalog abgebildet sieht, und sticht dadurch Knäul und Gitta aus. Doch Dagobert hat die Rechnung ohne den Schäfer gemacht: Ein Bild zeigte ein riesiges Schiff, mit dem für Kreuzfahrten geworben wurde, und das will der Vertragspartner nun haben. Alles in allem also offenbar doch ein Minusgeschäft für Dagobert…

Und Cimino/Scarpa zum Dritten, mit der besten Leistung dieses Gespanns, die wie ihre anderen Geschichten dieses Bandes im Jahr 1966 entstand. Wieder gibt es Scarpas ausdrucksstarke Zeichnungen zu genießen, und auch Ciminos Story ist diesmal eine runde Sache. Scarpas eigene Gitta-Geschichten hatten ja, selbst da, wo sie ihm schon geschäftlich Konkurrenz machte, ihre grundsätzliche Zuneigung zu Dagobert nie ganz aus dem Blick verloren. Cimino hingegen betont eher ihre Härte, ja ihre Rachegelüste gegenüber dem von ihr ja eigentlich geliebten Dagobert. Sie kippt ihm sogar Tinte in den Zylinder, von der er sich, als er seinen Hut wieder aufsetzt, mühsam säubern muss. Doch diese konfrontative Anlage der Geschichte sorgt für eine Menge Zündstoff und hält das Interesse des Lesers hoch. Höhepunkte sind die Scharmützel Dagoberts mit Ziegenbock und Wachhund, die ihm zunächst noch den Zugang zum Schäfer versperren. Ungewöhnlich ist der Wortwitz, mit dem das Textil-Thema der Geschichte umspielt wird: „am Hungertuch nagen“, „bestrickend“ (S. 119), „Sie hat ihre Schäfchen im Trockenen“ (S.122). Interessant, dass es Gitta, sozusagen die Konstellation aus dem „Kolumbusfalter“ fortspinnend (!), in dem es ja um großartige Kleidungsmuster ging, von den italienischen Autoren offenbar am ehesten in der als weiblich konnotierten Modeindustrie zugetraut wurde, Dagobert Konkurrenz zu machen. Hobrowili (Diskussion) 14:46, 27. Mai 2024 (CEST)

Onkel Dagobert im Reich der Düfte[Bearbeiten]

„Du bist meine Geisel! Was wird er wohl sagen, wenn ich dich in einen Igel verwandle?“ – „Ein Goldhamster wär‘ ihm sicher lieber!“ (Gundel und Donald spekulieren über Dagoberts Tiergeschmack)

Mittelmaß Onkel Dagobert und Gundel Gaukeley verfolgen die Spur der „Sterntalerflasche“, mittels deren Flüssigkeit jegliches Metall zu Gold werde. Um Gundel abzulenken, schickt Dagobert sogar seinen Neffen Donald auf eine Kreuzfahrt nach Aromatien, wo sie Flasche zu finden sein soll. Der Detektiv Schnüffke findet heraus, dass sie sich dort im Besitz eines Grafen, eines Sammlers von Wohlgerüchen, auf Schloss Rosenau befindet. Dagobert luchst Gundel ihren Hexenschwefelduft ab und tauscht ihn mit dem Sammler gegen den Sterntalerduft. Doch Donald zerbricht die Flasche – weder Gundel noch Dagobert werden je erfahren, ob sie denn nun wirklich den Stein der Weisen gefunden hätten…

Das Tauschobjekt zu Gundels Schwefelduft in Barosso/Bordinis "Onkel Dagobert im Reich der Düfte" (© Egmont Ehapa)

Eine gewisse Turbulenz und Abwechslung gewinnt die Geschichte der Barosso-Brüder mit den Zeichnungen Giorgio Bordinis aus den vielen Verwandlungen Gundels, um die Pläne der Ducks auszuspionieren. Insgesamt sehen wir es fünfmal „puff“ machen und Gundel eine fremde, meist aber wieder ihre eigene Gestalt annehmen. Von einigen mehr, zum Beispiel zu der alten Dame im Zug, wissen wir, sie sind aber nicht dargestellt. Auch Dagobert und Donald täuschen und tricksen sich aber auch nur so einen zurecht, um Gundel abzuschütteln. Die produktive Verwirrung bewahrt die Macher dieses Comics davor, irgendeine Form von Logik beachten oder ja einige hingetupfte Motive ganz auserzählen zu müssen. Hobrowili (Diskussion) 14:46, 27. Mai 2024 (CEST)

Der Dieb im schwarzen Domino[Bearbeiten]

„Mit Musik geht alles besser!“ (ein Panzerknacker)

Schlecht Onkel Dagobert treibt mal wieder die Frage um, wie er sich den Nachstellungen der Panzerknacker erwehren soll. Denn wer sich auf Donald als Wachtposten oder Detektiv verlässt, bei dem ist, wie sich einmal mehr erweist, Hopfen und Malz verloren. Doch da hat er eine Idee… Bald darauf wird Dagoberts Geldspeicher von einem geheimnisvollen (?) „Dieb im schwarzen Domino“ (= ein schwarzer Mantelumhang) heimgesucht und um einige Millionen erleichtert. Die Panzerknacker bekommen das mit und machen den Meisterdieb zu ihrem Chef. Nach dem Eindringen in den Geldspeicher wird die Bande von der Polizei festgenommen. Unter dem schwarzen Kostüm steckt – na, wer ahnt’s schon? – Onkel Dagobert, der gedachte die Panzerknacker auf diese Weise außer Gefecht zu setzen…

Die Neffen auch am Nordpol nicht zu knacken in Dalmasso/Bottaros "Die Panzerknacker gehn baden". (© Egmont Ehapa)

Hätte nur noch gefehlt, dass der Domino-Dieb einen Zwicker und einen Zylinder aufhat (die zwei orangenen Watschelfüße schauen ja schon unten heraus): So klar ist es von Anfang an, dass da Dagobert selbst sich verkleidet hat. Dann hätte man es dem Leser auch gleich so sagen können. Auch sonst kann die von Pier Carpi und Giulio Chierchini verantwortete Geschichte gar nicht überzeugen. Die ständigen körperlichen Übergriffe Dagoberts auf seinen Neffen, die ich hier sogar besonders abstoßend finde, scheinen hauptsächlich dazu da zu sein, die Story-Schwächen zu kaschieren, was aber nicht einmal für die Jüngsten funktioniert haben kann. Allein dass die Panzerknacker bei ihrer Entlassung Gefängnisdirektor und -personal um Uhr, goldenen Füller, Krawattennadel und Ring erleichtern – Chapeau, das hat schon Stil!... Hobrowili (Diskussion) 14:46, 27. Mai 2024 (CEST)

Die Panzerknacker gehn baden[Bearbeiten]

„Lieber Onkel Donald! Die Panzerknacker haben uns entführt! Wir sind auf einer Insel in der Südsee, und uns geht’s prima. Macht euch keine Sorgen! Du kannst ruhig unsere Sparschweine aufmachen und das Geld verprassen! Wir melden uns bald wieder!“ (ein einziger verzweifelter Hilfeschrei von Tick, Trick und Track)

Gut Die Panzerknacker entführen Tick, Trick und Track, um von ihrem reichen Onkel Dagobert drei Milliarden Taler zu erpressen. Doch der Erpresserbrief erreicht ihn gar nicht, und deshalb warten sich die Panzerknacker, die ja auch die Kinder durchfüttern müssen, die das Ganze eher als Art Urlaub betrachten, die Beine in den Bauch. Irgendwann reicht es ihnen, bringen ihre Geiseln zunächst an den Nordpol, und drehen dann in Afrika einen Film, in dem die Kleinen von Krokodilen bedroht werden. Doch auch auf die Versendung dieser Videokassette: keine Antwort! Irgendwann geben die Panzerknacker klein bei, müssen sogar noch auf einer Plantage schuften, um Tick, Trick und Track die Rückkehr in die Heimat zu ermöglichen. Zu Hause stellen diese fest, dass Onkel Dagobert die Post gar nicht angenommen hatte, weil er Nachgebühren hätte entrichten müssen…

Eine entspannte und ziemlich amüsante Geschichte von Dalmasso/Bottaro beschließt diesen Band. Man darf sich bloß nicht zu lange mit dem Umstand auseinandersetzen, dass der Erziehungsberechtigte das Verschwinden seiner Schutzbefohlenen erst einmal ganz groß bei fünf Portionen Vanilleeis und drei Flaschen Johannisbeerlimonade „feiert“. Aber anders als Chierchinis Gewalttätigkeiten in der Geschichte zuvor passt das hier ganz prima, weil es so schön ins Absurd-Verspielte lappt. Und letztlich haben ja die Kinder selbst nicht nur für ihren Onkel Donald Verständnis, sondern auch für Dagoberts Lebensphilosophie der Sparsamkeit. Die ärmsten Schweine sind hier natürlich die Panzerknacker – denn wer bindet sich schon freiwillig die Verantwortung für drei verwöhnte Bälger ans Bein? Komplett auf ihre Seite hat mich diese Geschichte durch ihre mehrfachen., sogar ordentlich motivierten geographischen Orts- und damit auch Stimmungswechsel gezogen. Hobrowili (Diskussion) 14:46, 27. Mai 2024 (CEST)

Fazit[Bearbeiten]

Als ich Kind war, ging dieser Band ein bisschen an mir vorbei. Ich war denn auch ziemlich überrascht zu lesen, dass er in der LTB-Topliste immerhin auf Rang 22 (von 492) rangiert. Das wollte ich doch mal genau wissen… So ganz kann ich es mir, nachdem ich den Band rezensiert habe, auch noch nicht erklären. Mit Müh und Not kommen drei gute Geschichten zusammen, ein echtes Highlight ist nicht in Sicht. Immerhin: Das Ganze lässt sich schon als so etwas wie eine vollständige Charakterstudie zumindest des „italienischen“ Onkel Dagobert lesen: Das „7:0“ des Titels ließe sich in, na ja, vielleicht nicht genau die sieben Todsünden, aber doch in ihre Richtung auflösen: Wortbruch, Eitelkeit, Größenwahn, Rücksichtslosigkeit, Habgier, Heimtücke, Geiz. Vielleicht hätte Klaas Klever in der Rahmengeschichte deutlicher in diese Richtung argumentieren sollen…Hobrowili (Diskussion) 14:46, 27. Mai 2024 (CEST)