Phantomias in Aktion
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Phantomias in Aktion | |
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Phantomias tritt in Aktion | |
Paperinik alla riscossa | |
Erstveröffentlichung: | 22.02. – 01.03.1970 |
Entstehungsdatum: | 1970 |
Storycode: | I TL 743-AP |
Story: | Guido Martina |
Zeichnungen: | Romano Scarpa, Giorgio Cavazzano |
Seiten: | 60 |
Deutsche Übersetzung: | Gudrun Penndorf |
Deutsche Erstveröffentlichung: | LTB 41 |
Weiterführendes | |
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Phantomias in Aktion, auch Phantomias tritt in Aktion (im italienischen Original Paperinik alla riscossa, also übersetzt „Phantomias, der Retter“) ist eine 1970 erstveröffentlichte, von Guido Martina geschriebene und von Romano Scarpa gezeichnete sowie von Giorgio Cavazzano getuschte Comicgeschichte.
Es handelt sich um das zweite große Abenteuer des maskierten Rächers Phantomias und setzt die Ereignisse aus Die Verwandlung (in der Phantomias sein Debüt gab) fort. Sie gilt wie ihr Vorgänger als Meilenstein der italienischen Disney-Comics und entfaltete erheblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlerinnen und Künstler, die immer wieder Bezug auf Phantomias in Aktion nehmen; allen voran Marco Gervasio.
Figuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Teil 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den verhängnisvollen Ereignissen, die Donald die Geheimidentität als maskierter Rächer Phantomias eingebracht haben, hat Donald beschloss, sein teuflisches Treiben als Rächer fortzuführen. Donald besucht den genialen Erfinder Daniel Düsentrieb wegen einiger Gadgets, die der Diplom-Ingenieur dem 313er in Donalds Auftrag hinzugefügt hat. Das alteingesessene Fahrzeug sieht in seiner typisch roten Lackierung aus wie immer, aber mithilfe des „Chamäleon-Sprays“ kann das Fahrzeug schwarz lackiert werden, um es in der Nacht quasi unsichtbar zu machen. Bei einer gemeinsamen Testfahrt zeigt Herr Düsentrieb dem schwer beeindruckten Donald die beträchtliche Beschleunigung des 313er, treibt diesen zur Höchstgeschwindigkeit an und stellt die Schwebedüsen vor, die aus dem Auto ein schwebendes Jetpack machen. Um einen wütenden Bullen auf einem Bauernhof abzuwehren, verwendet Herr Düsentrieb konzentriertes Schlafgas, das aus dem Auspuff abgesondert wird.
Kurze Zeit später fahren sie zu Donalds Haus, wo Daniel Düsentrieb ihm das geheime Versteck zeigt, das er für Donald in den Keller des Gebäudes gebaut hat. Das unterirdische Versteck hat einen geheimen Eingang durch die Werkstatt und einen weiteren Zugang durch einen Aufzug, der als Kleiderschrank getarnt in Donalds Schlafzimmer im Obergeschoss führt. Nachdem Donald ihm erklärt hat, dass das Versteck für seine rachsüchtigen Aktivitäten als Phantomias gedacht ist, benutzt Daniel Düsentrieb die eigens von ihm erfundenen Vergall-Pillen, um sein Kurzzeitgedächtnis zu löschen und damit das Wissen um Donalds geheime Identität, die Superwaffen und das Geheimversteck zu vergessen.
Nachdem Herr Düsentrieb in verwirrtem Zustand gegangen ist, kommt der grantige Onkel Dagobert vorbei, um Donald mit der Reinigung seines Theaters zu beauftragen. Donald ruft von seinem Geheimversteck aus in seinem eigenen Haus an und behauptet gegenüber Onkel Dagobert, er sei der Polizeichef und die Panzerknacker hätten sein Geld gestohlen, woraufhin Onkel Dagobert aufgebracht zum Geldspeicher zurück rennt.

Wenig später beschließt Donald, ein weiteres Mal die Ruinen der zerstörten Villa Rosa zu besichtigen, um zu sehen, ob dort noch ein paar nützliche Utensilien des ersten Phantomias‘ übrig sind, die er für sein Rächer-Ego gebrauchen kann. In der Dämmerung stößt auf die vermeintlichen Geister von Phantomias und Detta von Dutz, die in Wirklichkeit Gustav Gans und Daisy Duck in Verkleidung sind. Wie sich später zeigt, hat Gustav große Angst vor der unsterblichen Seele des Gentlemandiebes, da er (wenngleich unabsichtlich) dessen prachtvolle Villa in die Luft gesprengt hat.
Die beiden haben eine Wohltätigkeitsveranstaltung in Form eines Kostümballs in Onkel Dagoberts Theater organisiert und haben sich daher bewusst für ihre diebische Kostümierung entschieden. Daisy und Gustav wollen in ihrer formidablen Verkleidung mit einer modernen Fotokamera Bildaufnahmen machen, die sie dann am Abend bei der Wohltätigkeitsveranstaltung für gutes Geld verkaufen wollen.
Überraschenderweise findet die Veranstaltung im alten Theater von Onkel Dagobert statt, der ebenfalls anwesend sein wird und sich mit den illustren Gästen über Geschäfte unterhalten will. Donald dagegen hält die ganze Aktion für ein lächerliches Trauerspiel und reagiert furchtbar neidisch auf Gustav. Es kommt zum Streit zwischen Donald und Daisy, die wiederum Donalds Faulheit beklagt und Gustavs Einsatzbereitschaft lobt. Empört lässt Daisy verlauten, dass sie nie wieder mit Donald tanzen wird. Daraufhin verlässt der angesäuerte Donald die Szenerie und sinnt auf Rache.
Zu Hause findet Donald Tick, Trick und Track vor, die sich für den Kostümball als die drei kleinen Schweinchen verkleidet haben und ihren aufmüpfigen Onkel bitten, der große böse Wolf zu sein. Nachdem Donald diese Idee entschieden abgelehnt hat, finden Tick, Trick und Track die von Donald unachtsamerweise liegen gelassenen Vergall-Pillen und halten diese für normale Bonbons. Glücklicherweise sind sie wohlerzogen und fragen ihren Onkel Donald vor dem Verzehr, ob sie die „Süßigkeit“ naschen dürfen, was Donald entschieden ablehnt. Infolgedessen kommt ihm ein Einfall, um seinen arroganten Vetter Gustav von der Wohltätigkeitsveranstaltung abzuhalten und dessen Rolle als Phantomias einzunehmen.
Teil 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am frühen Abend fährt Donald zu Gustavs Haus und bezahlt einen Jungen, um zu klingeln. Während Gustav vom Abendbrottisch aufsteht und zur Haustür geht, steigt Donald durch das Fenster ein und gibt zwei Vergall-Pillen in das Trinkglas. Als Gustav daraus trinkt, vergisst er alles über die Party und legt sich sofort in sein Bett schlafen. Donald kehrt nach Hause zurück und wendet einen technischen Trick an, um seine drei Neffen glauben zu lassen, er schlafe tief und fest. Stattdessen schlüpft Donald in sein Heldenkostüm als Phantomias und verschwindet durch das Geheimversteck nach draußen.
Gut gelaunt erreicht der falsche Phantomias die gut besuchte Party, gibt sich als Gustav aus und tanzt sogar ausgiebig mit Daisy, die Donald unter der blauen Phantomias-Maske nicht erkennen kann. Um sowohl Onkel Dagobert als auch Gustav Gans eins auszuwischen, beschließt der umtriebige Donald, das Spendengeld aus der Stahlkassette zu stehlen, die Dagobert auf seinem Schreibtisch im Büro des Theaters aufbewahrt. Nachdem Phantomias den knickerigen Onkel Dagobert, der sich übrigens als Goldschürfer verkleidet hat, in einen tiefen Schlaf fallen lassen hat, schnappt er sich den Safe unter dem Arm und flieht in die Nacht. Doch eine Münze fällt herunter und weckt den geldgierigen Dagobert auf. Onkel Dagobert verfolgt ihn in seiner Limousine, aber dank der umfangreichen Spezifikationen am 313er kann Donald ihm leicht entkommen.
Nach einer wilden Verfolgungsjagd gelingt es Phantomias, Onkel Dagobert mit Niespulver abzuschütteln. Der bestohlene Fantastilliardär kehrt entsetzt zum Kostümball zurück und berichtet Daisy sowie Tick, Trick und Track von den unglaublichen Geschehnissen. Die pfiffigen Neffen klären ihn darüber auf, dass der als Phantomias verkleidete Mann niemand anderes als Gustav Gans gewesen sein muss. Um diese Erkenntnis reicher stattet Onkel Dagobert seinem Neffen in Begleitung von Daisy und den Jungs einen dringenden Besuch ab. Der blond gelockte Glückspilz kann sich an nichts erinnern, beschuldigt daraufhin jedoch Donald. Tick, Trick und Track verteidigen ihren Onkel, da sie ihn schlafend zurückgelassen haben.

Als die versammelte Familie kurz darauf das Haus von Donald erreichen, ist dieser bereits in sein Zimmer zurückgekehrt, um sich ein Alibi zu verschaffen. Donald gelingt es, seine Version zu bestätigen, indem er in seinem Nachthemd im Halbschlaf aus seinem Schlafzimmer tritt. Dagoberts Verdacht verharrt demzufolge auf Gustav. Der raffinierte Donald hat aber noch immer nicht genug und argumentiert, dass Gustav weder die Intelligenz noch die Tapferkeit oder die Geschicklichkeit von Phantomias besäße, sodass es ein anderer gewesen sein muss, der das geraubte Geld in den Ruinen der Villa Rosa versteckt habe. Während Gustav zögert und sich vor dem Zorn von Phantomias‘ Geist fürchtet, behauptet Donald, er habe keine Angst vor Gespenstern.
In der Villa Rosa angekommen lässt Donald die anderen zurückbleiben, nachdem Gustav wieder nachhause gefahren ist. Dann benutzt Donald Rauchbomben, um die anderen glauben zu lassen, er spräche tatsächlich mit dem Geist von Phantomias. Donald bittet die unruhige Seele des Gentlemandiebs um das Geld und stellt sich selbst als Würdigster unter Beweis. Am Ende jubeln Daisy, Onkel Dagobert und die Neffen Donald zu, als er mit dem wiedergefundenen Geld zurückkommt und damit der Held der Nacht ist.
Bedeutung von Donalds Geheimidentität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieses zweite Abenteuer des maskierten Donald Duck in seiner neuen Rolle als Phantomias darf zweifellos als Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte der Figur betrachtet werden. Der Autor Guido Martina setzt den Verlauf nach den Ereignissen in Die Verwandlung fort und knüpft direkt an die wichtigsten Geschehnisse daraus an.
Demzufolge ergeben sich einige Parallelen: Donald ist nach wie vor in Sorge, dass seine Geheimidentität von seinen Verwandten aufgedeckt werden könnte, und tut alles dafür, sein Geheimnis zu wahren. Andererseits obsiegen seine Rachegelüste gegenüber der Vernunft. Ganz besonders gegenüber seinem Rivalen in Herzensangelegenheiten, seinem selbstverliebten Vetter Gustav Gans, will Donald in seiner Rolle als Phantomias unbedingt das Leben schwer machen. Wie schon zuvor versucht er, einen Keil zwischen Gustav und Daisy zu treiben. Doch auch mit Daisy verscherzt es sich Donald, sodass er sogar seine eigene Freundin hinters Licht führt, die hierüber jedoch bis zum Schluss vollständig im Unklaren bleibt. Dass Donald auch seinem knickerigen Onkel Dagobert übel mitspielt und ihm gegenüber selbst vor einem Raubüberfall zurückschreckt, gerät da beinahe in den Hintergrund.
Die starken Rachegefühle verdeutlichen, dass die Autoren und Künstler in der Figur des Phantomias noch keinen definierten Superhelden sahen, der ganz allgemein gegen das Böse kämpft. Stattdessen kämpft Donald nur für sich allein und geht dabei nicht gerade zimperlich vor. Auch in diesem Abenteuer kennt er keine Skrupel und stellt seinen zweifelhaften Sinn für Gerechtigkeit nicht selbstkritisch in Frage. In dieser frühen Interpretation wird Phantomias noch nicht als „selbstloser Held und Beschützer Entenhausens“ gezeichnet.[1]
Zwar stoppte Phantomias in Die Abhör-Affäre (1973, gezeichnet von Massimo de Vita, erschienen u. a. in LTB 102) beiläufig Klaas Klever und die Panzerknacker, doch erst später erkannten die italienischen Künstler das Potenzial von Donalds Alter Ego. Am Anfang dieser Wandlung steht Onkel Dagobert und die Verschwörung (1974, erschienen u. a. in LTB 83), die erste nicht von Guido Martina geskriptete Story mit Phantomias. Sein Beschützer-Instinkt findet ferner in Im Banne des Bösen (1978, erschienen u. a. in DDSH 183) seinen Ausdruck, da Phantomias hier erstmalig bewusst auf nächtliche Patrouille durch Entenhausen geht, um Kriminelle zu jagen. Ab Mitte der 1980er Jahre wird Phantomias in den Augen der Entenhausener Bürger endgültig als Held anerkannt, wie in Knallharte Konkurrenz (1985, u. a. in Panzerknacker & Co 8) zu sehen ist (im Übrigen einer der wenigen von Carpi gezeichneten Phantomias-Geschichten mit seiner Figur).[2]
Der Verbleib des Ur-Phantomias und die Geheimnisse der nunmehr zerstörten Villa Rosa bleiben auch in Phantomias in Aktion ein ungelöstes Mysterium. Es wird jedoch deutlich, dass sogar Donald panische Angst vor der Wiederkehr des Ur-Phantomias hat, dessen (unrühmliches) Erbe er angetreten hat. Offen bleibt zu diesem Zeitpunkt, ob der Ur-Phantomias noch am Leben ist und inkognito über seine ehemalige Villa wacht oder ob der Gentlemandieb nicht mehr unter den Lebenden weilt und nur seine bloße geisterhafte Erscheinung ausreicht, unliebsame Besucher das Fürchten zu lehren. Das eindrucksvolle Panel, dass den verängstigten Donald und den Ur-Phantomias mit der blauen Maske in den Ruinen der Villa Rosa zeigt, wurde daraufhin immer wieder von Künstlern zitiert. Der Geist des ersten Phantomias zieht bis heute die Entenhausener in seinen Bann.

Interessanterweise besteht eine Kuriosität von Phantomias in Aktion darin, dass der geniale Diplom-Ingenieur Daniel Düsentrieb auf den ersten Seiten kein Gespür dafür hat, dass der modifizierte 313 für Donald Duck das Einsatzfahrzeug von Phantomias ist. Dass er noch nie etwas von dem scharfzüngigen Phantomias gehört hat, erscheint unwahrscheinlich, denn als Donald in seinem Versteck gegenüber Herrn Düsentrieb offenbart, dass er selbst Phantomias ist, reagiert Daniel Düsentrieb ungläubig, irritiert und entsetzt. Zudem zieht Donald seinen Freund ins Vertrauen, als er noch keine Ahnung von der Existenz der Vergall-Pillen hat. Entweder ist Donald in seinem aufmüpfigen Eifer also sehr unvorsichtig und naiv oder er hat so großes Vertrauen in Daniel Düsentrieb, dass er ohne zu Überlegen davon ausgeht, dass der Ingenieur ihm weiterhin wohlgesonnen ist und ihn nicht verpfeift. Denkbar ist auch, dass Herr Düsentrieb schon nach den Ereignissen in Die Verwandlung eine Vergall-Pille genommen hat.
Wie bereits dargelegt, spielen die vielen Gadgets aus Phantomias in Aktion eine sehr große Rolle in der Entwicklung von Phantomias. Der zum Helden lancierte Rächer wird mithilfe seiner technischen Ausrüstung im wahrsten Sinne des Wortes schlagfertiger. Mit ihnen ist es Donald erst möglich, seine ausgeklügelten Pläne trickreich in die Tat umzusetzen – und hierbei unerkannt zu bleiben bzw. zu entkommen. Von strategischer Bedeutung ist Donalds unterirdisches Geheimversteck direkt unter seinem Haus. Die kurzen Wege erlauben es ihm, sehr schnell in sein Heldenkostüm zu schlüpfen und die Rollen zu tauschen. Auf der anderen Seite birgt die kurze Distanz fortwährend die spannende Gefahr, von Tick, Trick und Track oder anderen Verwandten enttarnt zu werden. Wie Donald seinen geheimen Schrankaufzug bedient, durch Fallklappen im Garten einsteigt oder seinen umklappbaren Schornstein auf dem Dach als Notausgang verwendet, wird später häufiger ikonisch in Szene gesetzt.
Gadgets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Donald in Die Verwandlung erstmalig in seine Geheimidentität als Phantomias schlüpfte und auf die geerbten Gegenstände des ersten Phantomias zurückgriff, gefällt er sich in der Idee, als Rächer weiterhin sein Unwesen zu treiben. Eine herausragende Stellung nehmen in seinem zweiten Abenteuer eine Vielzahl neuer Gadgets ein, die prägend für die Entwicklung der Heldensaga wurden.[3]
Gleich zu Beginn von Phantomias in Aktion erlebt Donald zunächst seinen getunten 313er in Aktion. Bereits m Tagebuch des Urphantomias war von einem besonders präparierten Spezialfahrzeug die Rede, das Donald inspirierte. Um als Rächer unerkannt zu bleiben und um auf allerlei technische Hilfsmittel zurückgreifen zu können, riss Donald die Tagebuchseite heraus und bat seinen Freund Daniel Düsentrieb darum, auch den 313 mit solchen technischen Gadgets auszustatten, „[s]o in der Art von James Bond“.
Tatsächlich sind die Parallelen recht deutlich: So machte Donald in Die Verwandlung zum Beispiel von dem eingebauten Schleudersitz Gebrauch, der James Bond im Agentenklassiker Goldfinger aus der Klemme half. Das Nummernschild, das sich vom Fahrer bequem per Knopfdruck umklappen und dadurch verändern lässt, sodass eine Rückverfolgung des Kennzeichens durch die Polizei unmöglich wird, stammt ebenfalls aus diesem Bond-Film.
Dank Daniel Düsentrieb wurde der 313er erst in Phantomias in Aktion zu dem, was er heute ist. Aus dem herkömmlichen 313 wurde der wunderliche „X“.
Ursprünglich ist Donalds geliebtes Auto rot lackiert. Allerdings erfindet Herr Düsentrieb eigens ein Chamäleon-Spray, woraufhin die Farbe vom üblichen Rot zu düsterem Schwarz wird, um den Wagen in der Nacht quasi unsichtbar zu machen.
Bei einer gemeinsamen Testfahrt zeigt Herr Düsentrieb dem schwer beeindruckten Donald die beträchtliche Beschleunigung des 313er, treibt diesen zur Höchstgeschwindigkeit an und stellt die Schwebedüsen vor, die aus dem Auto ein schwebendes Jetpack machen. Um einen wütenden Bullen auf einem Bauernhof abzuwehren, verwendet Herr Düsentrieb konzentriertes Schlafgas, das aus dem Auspuff abgesondert wird. Im späteren Verlauf der Story lässt Phantomias sogar Niespulver austreten, um seinen Verfolger abzuschütteln.
Direkt im Anschluss an die eindrucksvolle Vorführung des „X“ lernt Donald sein neues unterirdisches Geheimversteck kennen. Dieses befindet sich unter seinem Grundstück und wahrscheinlich direkt unter der Garage und dem Keller des Gebäudes. Der von Daniel Düsentrieb konstruierte, geheime Eingang durch eine Klappe in einer Werkbank in Donalds Garage, konnte sich bei anderen Künstlern nicht durchsetzen. An Gewicht gewann jedoch der geheime Schrankaufzug, der von Donalds Kleiderschrank in seinem Schlafzimmer im Obergeschoss direkt in die Zentrale des Superhelden führt. Nur mithilfe dieses Aufzugs kann Donald unbemerkt das Haus verlassen, ohne dass Tick, Trick und Track davon etwas mitbekommen; und am Ende gelangt er wieder in sein Schlafzimmer, um sein Alibi vorzutäuschen.
Ein weiteres wichtiges, wiederkehrendes Element bilden die Vergall-Pillen. Als Donald Duck gegenüber seinem Freund Daniel Düsentrieb seine geheime Identität gesteht, fühlt sich der Erfinder nicht in der Lage, ein so bedeutsames Geheimnis für immer und ewig zu hüten. Daher löst er freiwillig eine Vergall-Pille in einem Glas Milch auf. Danach vergisst er alles, was er zuvor getan und erfahren hat (zum Beispiel den Turboantrieb für den 313). Dass der geniale Daniel Düsentrieb nach einer wichtigen Unterredung mit Phantomias alias Donald aus freien Stücken eine Vergall-Pille schluckt, wird daraufhin zur ständigen Gewohnheit.

Später finden Tick, Trick und Track die von Donald unachtsamerweise liegen gelassenen Vergall-Pillen und halten diese für normale Bonbons. Glücklicherweise sind sie wohlerzogen und fragen ihren Onkel Donald vor dem Verzehr, ob sie die „Süßigkeit“ naschen dürfen, was Donald entschieden ablehnt. Einige Zeit darauf will sich Donald alias Phantomias an seinem selbstverliebten Vetter Gustav Gans rächen. Dazu wirft er gleich zwei Vergall-Pillen und damit wissentlich die doppelte Dosis der Arznei in Gustavs Trinkglas, was bei diesem große Gedächtnislücken und starke Müdigkeit hervorruft.
Auch in Phantomias in Aktion greift der maskierte Rächer wieder auf seine Sprungstiefel zurück, die hier allerdings noch etwas anders aussehen und keine sichtbaren Sprungfedern zeigen. Zudem kehren das Einschlafspray und die Rauchbomben zurück. In einem Panel setzt Phantomias sogar einen Schuss mit einer Pistole ab, um Onkel Dagoberts tiefen Schlaf auszutesten. Eine Schusswaffe ist von nun an nicht mehr im Repertoire von Phantomias zu sehen.
Die Gesichtsmasken, die sich Donald über den Kopf ziehen kann, um die Rolle einer weiteren Person zu fingieren, sind in dieser Geschichte nur am Rande zu sehen. Ihr Gebrauch wurde bereits in Die Verwandlung strapaziert. Nichtsdestotrotz fällt den Verkleidungen und Identitäts(vor)täuschungen auch in dieser Geschichte eine große Rolle zu.
Des Weiteren benutzt Donald eine Attrappe seines schlafenden Kopfes, die eine Kassette mit aufgezeichneten Schnarchgeräuschen abspielt und die Donald auf sein Kopfkissen legt und mit seinem Laken bedeckt. Somit spielt er Tick, Trick und Track, die neugierig durch das Schlüsselloch lugen, vor, tief und fest zu schlafen, was wiederum die Klischees seiner Alltagsidentität als Faulpelz Donald Duck voll und ganz bestätigt. Ähnliche Attrappen benutzt Phantomias später wieder, sofern er nicht gleich auf den vollständiger Roboter Phantobot zurückgreift.
Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus heutiger Sicht wird Phantomias in Aktion durchaus unterschiedlich bewertet. Je nach Betrachtung werden Spannung, Humor und Action positiv hervorgehoben. Kritisch gesehen wird das kindische, böswillige Verhalten von Donald in seiner Rolle als Phantomias. Im Vergleich zum Vorgänger Die Verwandlung biete Phantomias in Aktion wenig Neues: Der trotzköpfige Donald nutzt seine Geheimidentität und die technischen Hilfsmittel schamlos aus, um seinen Verwandten übel mitzuspielen, nur um am Ende selbst als strahlender Sieger aus einer konfusen Gemengelage hervorzugehen.
Teilweise wird festgestellt, es handele sich um eine der besten Geschichten mit Phantomias, die von Guido Martina konzipiert und tadellos geschrieben wurde. Gelobt wird die starke Handlung, die von zahlreichen Wendungen geprägt ist, die wiederum die Aufmerksamkeit der Leser beständig aufrechterhält. Die Geschichte entwickele sich spannend und ist voller Wendpunkte, die den Leser voll und ganz in die fesselnden Sequenzen der nächtlichen Operation einbeziehen. Der Auftritt von Phantomias gipfelt schließlich im Diebstahl der Einnahmen des Maskenfestes, bei dem Onkel Dagobert in eine denkwürdige, aber nicht unbedingt schlüssige Verfolgungsjagd verwickelt wird.[4]

Wenn das erste Abenteuer das beunruhigendste ist, so ist das zweite sicherlich das „phantastischste“[5]; dies dürfte nicht zuletzt an den vielen wundersamen Erfindungen von Herrn Düsentrieb liegen, die Donald in seiner alter Ego als Phantomias in den passenden Gelegenheiten gegen seine Rivalen einsetzt. In diesem Zusammenhang wurde auch der verspielte Humor positiv hervorgehoben, der sich besonders in den Szenen mit Gustav Gans zeigt, der von Donald gleich die doppelte Dosis an Vergall-Pillen verpasst bekommt (Damit vergisst er sogar, dass er geboren wurde). Auch die Zeichnungen von Scarpa und Cavazzano werden als sehr lebendig und dynamisch beschrieben, die Mimiken der Figuren sind sehr ausdrucksstark und zeigen die handelnden Personen exzellent in ihren jeweiligen Gefühlslagen.
Kritische Stimmen bemängeln vor allen Dingen die „plumpen Feindbilder“ in Gestalt von Gustav Gans, Daisy Duck und Onkel Dagobert. Diese sind noch etwas deutlicher ausgeprägt als in der Vorgängergeschichte. Die Feindbilder seien „auf plumpe Weise aufgewärmt“ und „Gustavs demütigendes Verhalten Donald gegenüber wird extra dick aufgetragen“. Jede Figur wird mit individuellen Schwächen bzw. unschönen Wesenszügen charakterisiert, so hat beispielsweise der fast schon manische Onkel Dagobert riesige Angst vor den Panzerknackern und vergisst in seiner Not alles um sich herum.
Dabei lässt Donald selbst ebenfalls kein gutes Haar an seinen Verwandten und greift zu harschen Formulierungen: Onkel Dagobert tituliert er als „alten Leuteschinder und Sklaventreiber“, Vetter Gustav als „Schnösel, Jammerlappen, Angeber, Widerling, Schwächling, Dummbeutel, Hallordri, Feigling und Versager“ und Daisy Duck als „Zicke“, die überemanzipiert sei. Im Vergleich dazu sind die Jungs Tick, Trick und Track selbst gar nicht die eigentlichen Opfer der Scharade ihres Onkels, hatten sich allerdings auf ein schönes Kostümfest gefreut, dass Phantomias mit seiner Aktion zum Platzen gebracht hat. In diesem Sinne ist es nicht verwerflich, Mitleid mit den Kindern zu haben, aber auch Gustav Gans muss ganz schön Federn lassen, obwohl er sich in guter Absicht für die Wohltätigkeitsveranstaltung eingesetzt hat.
Fortsetzung und Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handlung dieses Abenteuers wurde 2007 von Marco Gervasio für die Geschichte Das verlorene Amulett wieder aufgegriffen. Dabei handelt es sich um die erste von drei prologartigen Geschichten, welche die Comicserie Die Legende des ersten Phantomias einleiten.[6] Die drei vorangestellten Abenteuer in der Gegenwart mit Donald als Phantomias nehmen immer wieder Bezug auf das Wirken des Ur-Phantomias, bei dem es sich in Wahrheit um Sir John Quackett handelt, der zusammen mit seiner Partnerin Detta von Duz agiert.
In Das verlorene Amulett greift Gervasio viele Elemente von Phantomias in Aktion auf, wobei die neue Geschichte einerseits eine Hommage, andererseits eine leicht abgewandelte Nacherzählung darstellt. Abermals findet ein Kostümball statt, auf dem Masken und Verkleidungen für ein undurchsichtiges Schachspiel sorgen – und erneut schlüpft Donald in seine Geheimidentität als Phantomias, um alle Beteiligten (allen voran natürlich Vetter Gustav) an der Schnabelspitze herumzuführen. Des Weiteren wird der Schauplatz der in sich zusammengestürzten Villa Rosa gezeigt.
In der 1996 von Fabio Michelini und Giovan Battista Carpi entwickelten Story Kampf um die Villa Rosa (u. a. LTB 235) haben es sowohl Onkel Dagobert als auch Klaas Klever auf das Grundstück am Rande von Rosenhain abgesehen. Daraufhin kehrt Donald zur Ruine der Villa Rosa zurück, entdeckt eine weitere geheime Kammer und findet dort ein weiteres Tagebuch des Urphantomias. Er macht sich die gespenstische Geschichte um den ersten Phantomias zunutze, um Klaas Klever das Fürchten zu lehren und später auch Onkel Dagobert dazu zu bringen, ihm das Grundstück mit der Villa Rosa zu überschreiben. Triumphal fühlt sich Donald in seiner Position als würdiger Erbe des Ur-Phantomias gestärkt.
Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Beim italienischsprachigen Erstabdruck der Geschichte wurde die Kolorierung nicht sorgsam umgesetzt. So ist das Gesicht von Donald als Ur-Phantomias nach wie vor weiß, wenn er eigentlich die blaue Maske tragen sollte – und umgekehrt.
- Die Jungs Tick, Trick und Track sind begeistert von der Idee des Maskenballs und verkleiden sich als die drei kleinen Schweinchen. In einer Szene singen sie gemeinsam da Lied Wer hat Angst vor'm bösen Wolf?.
- Auf dem Maskenball wird Onkel Dagobert von drei verkleideten Panzerknackern gestellt, unter deren Masken sich der Polizeipräsident und die beiden Polizisten aus Die Verwandlung verbergen.
- Das Lustige Taschenbuch Premium 9 trägt den Titel Der neue Phantomias in Aktion und verbindet damit den traditionellen Rächer-Phantomias mit dem neumodischen Phantomias aus PKNA.
Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- LTB 41 (1976)
- Die großen Klassiker 15 (1996), ummontiert auf 5 Reihen und gekürzt, seitdem als Phantomias tritt in Aktion
- LTB 41 Neuauflage (1998)
- LTB Spezial 7 (2002)
- LTB Enten-Edition 39 (2013)
- LTB Ultimate 1 (2015) wieder als Phantomias in Aktion
- Phantomias - Schatten über Entenhausen (2017) wieder als Phantomias in Aktion
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Wolfgang J. Fuchs im Vorwort 50 Jahre Phantomias zum Sammelband Phantomias – Schatten über Entenhausen
- ↑ Wolfgang J. Fuchs im Vorwort 50 Jahre Phantomias zum Sammelband Phantomias – Schatten über Entenhausen
- ↑ https://disney-comics.fandom.com/it/wiki/Paperinik_alla_riscossa#I_episodio abgerufen am 30.06.2025
- ↑ https://www.salimbeti.com/paperinik/storia2.htm abgerufen am 01.07.2025
- ↑ https://www.salimbeti.com/paperinik/storia2.htm abgerufen am 01.07.2025
- ↑ https://disney-comics.fandom.com/it/wiki/Paperinik_e_il_tesoro_di_Dolly_Paprika abgerufen am 30.06.2025